„Ursache von Wirtschaftskrisen ist der Fachkräftemangel, denn: Giergetriebene Spekulanten entwickeln sich immer mehr zu Dilettanten“ (Alfred Selacher)
Inhaltsverzeichnis
- Die Story von „Third Avenue“ und „Lucidus Capital“
- Der Leitzins der US Notenbanken wird angehoben?
- Ramschanleihen haben eine schlechte Bonität
- Die Manager versuchten die Fonds zu verkaufen!
- Risikolose Gewinne?
- John Bogle in den Bloomberg News
Die Story von „Third Avenue“ und „Lucidus Capital“
Wir beschreiben dieses Thema deshalb so ausführlich, damit ihr die Ursachen von Skandalen und Pleiten kennt und auch dieses Wissen bei einem möglichen Kauf nutzen könnt.
Natürlich gibt es (fast) nie eine 100%-ige Garantie, dass Wertpapiere sicher sind, ausgenommen vor allem dann, wenn diese vom Staat, Ländern oder Gemeinden herausgegeben werden. Aber in letzterem Fall hatte es auch schon manchmal böse Überraschungen gegeben.
Anmerkung: Der Inhalt der beiden unten beschriebenen Fälle wurde weitgehend der österreichischen Qualitätstageszeitung „Der Standard“ entnommen (16. Dezember 2015).
Der Leitzins der US Notenbanken wird angehoben?
In der etwas neueren Geschichte gab es im Dezember 2015 einen Fall, der wie ein Dominospiel funktionierte und zwar als Anleger vermuteten, dass die US-Notenbak Fed zum ersten Mal seit sieben Jahren den Leitzins wieder anheben würde.
Ramschanleihen haben eine schlechte Bonität
Die beiden Investmentfonds „Third Avenue“ und „Lucidus Capital“ hatten sich immer schon auf Ramschanleihen (= sind solche mit einer äußerst schlechten Bonität, und mit hohem Risiko behaftet) spezialisiert, und waren durch die oben angeführte, zunächst nur vermutete Maßnahme, in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert.
So hatte der Fonds „Third Avenue“ äußerst riskante Hypotheken mit einem Wert von damals fast 800 Millionen Dollar im Portefeuille.
„Moderne Firmenphilosophie: gestern noch eiserner Bestand, heute schon altes Eisen“ (Dr. Jürgen Wibert)
Die Manager versuchten die Fonds zu verkaufen!
Da die Anleger nunmehr deren Anteile verkaufen wollten, versuchten die Manager des Fonds Papiere am Markt zu verkaufen. Sie hatten aber aufgrund der beschriebenen Situation keine Chancen dafür, wodurch es zur Pleite kam.
Der zweite gennannte Fonds, „Lucidus Capital“, erlitt das gleiche Schicksal wie der „Third Avenue“ und hatte ein Fondsvolumen von etwa 900 Millionen Dollar.
Anmerkung: Der Inhalt der folgenden Zeilen stammt weitgehend aus einem Artikel der „Frankfurter Allgemeinen“ (Fonds & Mehr).
Es gab aber auch einen ziemlich großen Skandal bezüglich überhöhter Gebühren für die Fondsverwaltung, der im Jahr 2003 im Rahmen der Aufdeckung eines anderen Skandals zutage trat.
Risikolose Gewinne?
Fondsgesellschaften hatten Geschäfte getätigt, die unter Anwendung unlauterer Geschäftspraktiken auf Kosten der Anleger gingen und auf diese Art und Weise risikolos Gewinne für sich selbst erzielt. Details dazu stellen wir aufgrund deren Komplexität hier nicht dar.
Jedenfalls zeigte sich bei näherer Betrachtung der soeben geschilderten, verbotenen Vorgänge gewissermaßen als „Nebenprodukt“, dass stark überhöhte Gebühren für die Fondsverwaltung sowie zu hohe Kosten für das Marketing verrechnet bzw. verursacht wurden.
John Bogle in den Bloomberg News
Dazu erklärte John Bogle gegenüber Bloomberg News (Bogle ist nicht irgendwer, sondern er ist der Gründer der amerikanischen Fondsgesellschaft Vanguard Group, die bereits nach zwei Jahren Tätigkeit im Jahr 1976 den weltweit ersten Indexfonds auflegte; über diese Gruppe hatten wir schon kurz geschrieben, und zwar in der Passage „Größte Investmentfonds der Welt“).
„Überhöhte Gebühren bei Investmentfonds schaden den Anlegern mehr als die regelwidrigen Praktiken im Vertriebs- und Handelsbereich, die die amerikanischen Aufsichtsbehörden seit dem Jahr 2003 aufgedeckt haben“.
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